Startup Valley GründerTalk mit Dr. Christian Kehlenbeck: JuNiki’s - die alltagstauglichere Trinkflasche
Stellen Sie sich und das Startup JuNiki’s doch kurz unseren Lesern vor!
In meinem eigentlichen Leben bin ich internationaler Unternehmensberater und viel unterwegs. Als Gründer und Miteigentümer der Sharpening Edge Unternehmensberatung unterstütze ich mit meinem Partner seit 18 Jahren zumeist internationale Unternehmen, Transformationsprogramme ganzheitlich aufzusetzen und dann auch erfolgreich umzusetzen. Mit der JuNiki’s Double Neck GmbH habe ich im Sommer 2017 ein Trinkflaschen-Start-up gegründet, um die aus eigener Unzufriedenheit mit herkömmlichen Trinkflaschen entwickelte – bereits international zum Patent angemeldete – Trinkflasche JuNiki’s Double Neck zum Leben zu erwecken und möglichst vielen Mitmenschen auch anbieten zu können.
Die erste Variante für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter ist aus dem besonders leichten und robusten Material Tritan des amerikanischen Unternehmens Eastman hergestellt und seit Februar 2018 am Markt. Ab September 2018 werden weitere besonders alltagstaugliche Trinkflaschen in verschiedenen Größen und Farben folgen, aus hochwertigem Vakuum-isolierten Edelstahl sowie aus temperaturschock-resistentem Borosilikatglas.
Das macht JuNiki’s zur ersten Wahl für alle, die lieber eigene Getränke mitnehmen und auf Fertiggetränke verzichten möchten – der eigenen Gesundheit und der Umwelt zuliebe. Getreu unseres Slogans: Dein Getränk – immer dabei.
Wie ist die Idee zu JuNiki’s entstanden?
Nach einem langen Projekt mit einem global agierenden Unternehmen mit vielen Projektaufenthalten in Tokio und intensiven Reisen in Europa, dabei die Familie komplett vernachlässigend, habe ich mich für einen Stopp entschieden: Pause als Berater, dafür viel Zeit für die Familie. Mich erwartete ein neuer Alltag, mit noch früherem Aufstehen, um Brote und Trinkflaschen für meine Töchter vorzubereiten. Aber die Mädchen beschwerten sich: Warum gibt es nur stilles Wasser für die Schule? Warum keinen Tee oder Apfelschorle? Warum? Weil keine unserer vielen Trinkflaschen im Schrank dafür wirklich geeignet ist. Nicht dicht und auslaufsicher, ungeeignet für kohlensäurehaltige Getränke, nicht sicher gegen Schimmel bei verderblichen Getränken, nur mit Trichter befüllbar, nur schwierig direkt aus der Flasche trinkbar, Reinigung nur per Hand empfohlen, für Kinder nur schwer aufdrehbar, unhygienische, abkaubare und beim Transport nicht verdeckte Trinköffnungen, … Unfassbar, aus meiner Sicht.
Da möchte man etwas für die Umwelt und für die Gesundheit der eigenen Kinder tun, aber die am Markt erhältlichen wiederverwendbaren Flaschen bieten keine überzeugende Lösung, die wirklich rundherum alltagstauglich ist.
Was ist also zu tun aus Sicht eines logisch- und strukturiert-denkenden-international-multi-kulturell-erfahrenen Management Beraters? Mit anderen Menschen sprechen und die Problemstellung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, und nicht zuletzt: Denken! Intensives Denken über Tage und Wochen, wie die Hauptprobleme herkömmlicher Trinkflaschen gelöst werden können, und versuchen, die Logik dahinter zu verstehen:
- Enger Flaschenhals -> bequem daraus zu trinken, aber nur schwer zu befüllen, zu reinigen und zu trocknen; für Zugabe von Früchten/ Gemüse oder Eis ungeeignet
- Weiter Flaschenhals -> einfach zu befüllen, zu reinigen und zu trocknen, aber nur schwer daraus zu trinken ohne zu kleckern
- Flaschenhals mittlerer Größe -> leider keine alltagstaugliche Lösung, im Gegenteil: Es werden die Nachteile von engem und weiten Flaschenhals kombiniert, auch wenn einige Anbieter in den USA und auch in Deutschland mit viel Werbung und dem Fokus „schick“ diese Bauart stark bewerben
- Weiter Flaschenhals mit ausgefallener Deckellösung mit Ein-Knopf-Technik oder mit Trinkdrehverschluss -> Öffnet Schimmel Tür und Tor durch nicht-einsehbare und kaum zu reinigende Bereiche im Deckel, auch unhygienisch durch beim Transport nicht abgedeckte Trinköffnung
Und die Gespräche mit anderen Eltern zeigen, dass die Problematik weit verbreitet erkannt ist, viele Eltern haben – nach intensivem Testen verschiedener herkömmlicher Trinkflaschen – sogar den Rückzug von wiederverwendbaren Trinkflaschen eingeleitet und sind wieder auf Getränke in Einwegverpackungen umgeschwenkt. Das wollen wir aber nicht. Also was tun?
Haben wir hier eines der letzten Probleme der Menschheit, das nicht gelöst werden kann? Ich dachte so. Aber dann ist die Idee geboren, den Gordischen Knoten zu zerschlagen durch das Ändern der Spielregeln. Nicht ODER, sondern UND ist die Lösung: Eine kleinere Öffnung (zum bequemen Trinken direkt aus der Flasche) UND eine weite Öffnung (zum bequemen Be- und Nachfüllen, ideal sogar horizontal unter kleinen Wasserhähnen oder Saftspendern).
Hört sich unmöglich an? Ja, wurde aber gelöst durch den hiermit erfundenen „Double Neck“ Deckel auf einer Flasche mit weitem Flaschenhals. Eigentlich logisch, zumindest am Ende…
Welche Vision steckt hinter JuNiki’s?
JuNiki’s ist ja nicht geplant entstanden, die Lösung des identifizierten und für uns wichtigen Problems stand im Vordergrund: Herkömmliche Trinkflaschen sind zu unzweckmäßig, um sie gerne und ständig als Ersatz für Getränke in Einwegverpackungen zu benutzen.
Mit JuNiki’s haben wir diese ideale, nachhaltige Trinkflasche erfunden. Hieraus folgt natürlich der Wunsch, diese auch möglichst vielen Menschen zur Verfügung zu stellen. Um mehr Menschen dazu zu bewegen, lieber eigene, frische und gesündere Getränke mitzunehmen in der alltagstauglichsten Trinkflasche, die es gibt, und der eigenen Gesundheit und natürlich auch der Umwelt zuliebe auf industriell gefertigte Getränke in Einwegverpackungen zu verzichten.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung war erst einmal zu verstehen, worin das eigentliche Problem bei herkömmlichen Trinkflaschen liegt. Und dann die Lösung zu finden. Auch mit der zum Patent angemeldeten Idee fing die Arbeit erst an: Wie ist die Idee einer Trinkflasche mit zwei Öffnungen technisch umsetzbar? Welche Materialien sollen verwendet werden? Wer kann die Flasche produzieren? Der Hersteller des kristallklaren, BPA-freien high-tech Kunststoffes Tritan, die amerikanische Firma Eastman, konnte bei der Qualitätssicherung der Produktion unterstützen, sie haben auch auf Ihrer Website eine Customer Success Story über JuNiki’s veröffentlicht und unsere Trinkflasche für Kinder auf der IHHS International Home + Housewares Show 2018 in Chicago vorgestellt.
Und natürlich die Herausforderung der Vermarktung
Eltern, die das erste Kind in den Kindergarten oder zur Schule schicken, wissen ja noch nicht, das herkömmliche Trinkflaschen alle das ein oder andere Problem im Alltag mit sich führen. Es gibt ja genügend große, alteingesessene Unternehmen, die ihre oft seit vielen Jahren unveränderten Produkte mit großer Macht in den Markt drücken. Während der Auswahl des Schulranzens die wichtigste Bedeutung beikommt, wird die erste Trinkflasche zumeist nach nur einem Kriterium ausgewählt: Sie soll farblich zum Schulranzen passen… Dass es hier eigentlich viel mehr zu beachten gibt, merken die meisten Eltern erst, wenn sich im Laufe der Jahre die Anzahl der kaum benutzten, ausprobierten Flaschen im Schrank vergrößert, wie bei uns damals.
Bislang haben wir alle Investitionen aus eigener Hand stemmen können, was uns ermöglicht, konsequent unsere Gedanken auf die Lösung der nächsten Herausforderung zu richten, anstatt unsere Aufmerksamkeit Banken und Investoren widmen zu müssen.
Wer ist die Zielgruppe von JuNiki’s?
Zielgruppe für die erste Variante, die bereits seit Februar erhältliche Trinkflasche JuNiki’s aus Tritan by Eastman für Grundschule und Kindergarten sind natürlich die Eltern und nahen Verwandten von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter.
Aktuell noch in der Produktion befinden sich zwei neue Varianten, eine Serie mit Trinkflaschen aus vakuumisolierten Edelstahl sowie eine Serie aus Borosilikatglas.
Insbesondere für die schon etwas älteren Schüler sind die Edelstahlflaschen mit 550 ml Volumen gedacht, die größeren Flaschen mit einem Volumen von 1 Liter und sogar von 2 Litern richten sich dann auch eher an Erwachsene, die entweder zur Arbeit ins Büro oder zum Sport, sei es Golf, Tennis oder das Fitnesscenter, ausreichend Flüssigkeit mitnehmen möchten. Die Trinkflaschen aus Borosilikatglas, angeboten wird eine einwandige sowie eine doppelwandige Version, sind ebenso für viele Zielgruppen geeignet.
Was ist das Besondere an der Trinkflasche?
Das einzigartige an der JuNiki’s ist die Bauart mit zwei Öffnungen, einer leicht angewinkelten kleineren Öffnung mit der idealen Größe zum direkten Trinken aus der Flasche, ohne zu Nuckeln wie ein Kleinkind und mit ausreichend Durchfluss, und einer etwas größeren ebenfalls angewinkelten Nachfüllöffnung, auch zum bequemen Ergänzen von Eis oder Pulver. Das Nachfüllen von Trinkflaschen ist in manchen Situationen mit herkömmlichen Trinkflaschen fast unmöglich, zum Beispiel wenn im Sportstudio der Wasserhahn und das Waschbecken sehr klein sind und einfach keine große Flasche darunter passt. Durch die schräge Nachfüllöffnung ist auch das kein Problem, da die Flasche zum Befüllen sogar waagerecht gehalten werden kann. Und für mich als Berater wichtig, der viel in Hotels untergebracht ist:
Meine Flasche kann ich sogar unter Granini-Saftspendern auffüllen, unter die absichtlich sonst nur die kleinen 0,1 Liter Gläser passen.
Die besondere Funktionalität der JuNiki’s Trinkflasche wird durch den einzigartigen Deckel gewährleistet. Entsprechend können wir den dazugehörigen Flaschenkörper aus verschiedenen Materialien anbieten. Für Kinder ist Glas in der Schule oft verboten, Isolationsflaschen sind für die kleinen Kinder oft noch zu groß, da ist für viele Eltern leichtes und robustes Tritan by Eastman die erste Wahl. Und wer gerne kalte oder warme Getränke dabeihat, und eine große Isolationswirkung benötigt, der wird sich für die doppelwandigen, Vakuum-isolierten Trinkflaschen aus Edelstahl begeistern. Wer dagegen Glas bevorzugt, wird bei unserer ein- oder doppelwandigen Trinkflasche aus Borosilikatglas fündig. Da kann der Tee mit Hilfe des beigelegten Edelstahlteesiebes direkt in der Flasche aufgegossen werden. Ergänzt werden die Trinkflaschen um hochwertige Hüllen aus verschieden farbigen, knüpfbaren Silikonhüllen, ebenfalls selbstentwickelt, sowie um edle Hüllen aus Wollfilz – je nach Geschmack. Und natürlich passen die Deckel der neuen Generation auf die Edelstahl- und auf die Glasflaschen.
Abschließend darf alles zum bequemen Reinigen natürlich in den Geschirrspüler, Flasche und Deckel, ohne aufwändiges Auseinanderfummeln.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Einerseits unsere international zum Patent angemeldete Lösung, die Trinkflasche mit den zwei Öffnungen auf einem Weithalsflaschenkörper. Hierdurch werden die Vorteile von Enghals- und Weithalsflaschen vereint und darin liegt auch die besondere Alltagstauglichkeit begründet. Alle anderen Hersteller herkömmlicher Trinkflaschen müssen mit den jeweiligen Nachteilen der von Ihnen gewählten Flaschenform leben.
Weiteres Unterscheidungskriterium ist das verwendete Spektrum an Material. Die meisten Hersteller herkömmlicher Trinkflaschen fokussieren auf ein Material, sei es Glas, Edelstahl einwandig oder vakuumisoliert, Kunststoff oder innen beschichtetes Aluminium. Bei JuNiki’s Double Neck werden die Trinkflaschen aus den Materialien gefertigt, die der Kunde gerne möchte, und da gibt es durchaus unterschiedliche Präferenzen. Der eine bevorzugt Glas, der andere Edelstahl, der andere leichtes und robustes Tritan. So lange es um gesundheitlich undbedenkliche, BPA freie Materialien geht, spielen wir hier gerne mit, allerdings nur mit den besten Materialen. Statt normal üblichem Behälterglas, das auch für das Einweg-Würstchenglas verwendet und in großen Stückzahlen industriell gefertigt wird, nehmen wir ausschließlich handgefertigtes Borosilikatglas. Dieses ist Temperaturschock-resistent, wodurch der Tee beispielsweise direkt in der Flasche aufgebrüht werden kann.
Als Kunststoff nehmen wir ausschließlich Tritan by Eastman, glasklar, leicht und robust, natürlich auch BPA frei. Und für unsere Metallflaschen verwenden wir ausschließlich vakuumisoliertes 18/8 Edelstahl, das von sich aus lebensmittelecht und säurebeständig ist und im Gegensatz zu Aluminium ohne jedwede Beschichtung im Inneren auskommt.
JuNiki’s, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ganz aktuell sind wir noch mit der Einführung unserer neuen Modelle aus vakuumisolierten Edelstahl und aus Borosilikatglas beschäftigt. Noch bis zum 28. August 2018 läuft dazu unsere KickStarter-Kampagne, bei der die neuen Modelle mit bis zu 40% Rabatt angeboten werden. Aus einer fünf-Jahres-Perspektive heraus wünschen wir uns, dass JuNiki‘s im Jahr 2023 sehr bekannt und im Handel verfügbar ist. Viel mehr Menschen sollen wissen, dass es die alltagstauglichere Trinkflasche tatsächlich gibt, und diese auch gerne regelmäßig nutzen, anstatt mangels richtiger Alternative Einwegprodukte zu nutzen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Der wichtigste Tipp: Auf die innere Stimme hören und sich nicht von Zweiflern aus dem Konzept bringen lassen. Zweitens, den Gesamtkontext stets vor Augen haben, um neue Erkenntnisse richtig einordnen zu können. Drittens, immer den nächsten Schritt gehen. Jeder Schritt bringt Dich voran…