Starting up - Gründer der Woche 34/18: JuNiki’s - die Double Neck Flasche


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Gründer der Woche: JuNiki’s - die Double Neck Flasche

Gründer der Woche 34/18

Der Unternehmensberater und Vater zweier Töchter Dr. Christian Kehlenbeck hat vor einem Jahr die JuNiki’s Double Neck GmbH gegründet, um Kids die ideale Trinkflasche an die Hand zu geben, mit der sie ihre Lieblingsgetränke sicher mit zur Schule nehmen können. Was es mit der zum Patent angemeldeten Trinkflasche auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Christian.

Der JuNiki's-Erfinder Dr. Christian Kehlenbeck

Wann und wie bist du auf die Idee zu JuNiki’s Double Neck gekommen?

Bereits 2016 habe ich nach einem anstrengenden Projekt mit vielen Aufenthalten in Tokio ein Sabbatical eingelegt. Im Familienleben war ich zuständig für das Broteschmieren und Trinkflaschenbefüllen meiner beiden Grundschultöchter. Doch obwohl wir den ganzen Schrank voller niedlich bedruckter aktueller Trinkflaschen hatten, war die ideale nicht dabei. Meine Mädels wollten unbedingt Schorle oder Tee oder Wasser mit Kohlensäure mitnehmen.

Doch die einen Flaschen waren nicht dicht bei Kohlensäure, die anderen hatten Verschlüsse mit nicht zugänglichen Bereichen mit akuter Schimmelgefahr bei verderblichen Getränken, die anderen einen engen Verschluss, der nur mit Trichter zu befüllen war und nur sehr schlecht zu reinigen und zu trocknen. Also blieb es zumeist bei stillem Wasser ohne Zusätze - und bei unzufriedenen Töchtern. Für den Vater also genügend Motivation, tätig zu werden.
 
Und dann kam dir die Idee zu der Trinkflasche?

Naja, die Idee kam nicht einfach, das war harte monatelange Arbeit. Als Unternehmensberater bin ich ja strukturiertes Denken gewohnt, und habe erst einmal viele Gespräche mit anderen Müttern geführt. Komischerweise kannten alle das Problem, viele Eltern haben sich nach vielen Investitionen in alle möglichen Trinkflaschen sogar wieder den Einwegflaschen zugewandt, weil sie von keiner wiederverwendbaren Trinkflasche überzeugt waren.
 
Welche Anforderungen muss die „perfekte Trinkflasche“ für Grundschüler erfüllen?

Zum einen muss sie die Anforderungen der Eltern, die sie täglich befüllen und reinigen, erfüllen. Das heißt, ein enger Verschluss, der nur mit Trichter zu Befüllen ist, fällt im täglichen Morgenstress durch. Ebenso beim Versuch des regelmäßigen einfachen Reinigens. Dafür können Kinder aus diesen Enghalsflaschen aber gut direkt Trinken, ohne zu Kleckern, vorausgesetzt, sie bekommen den Deckel auf. Hier gibt es eine sehr bekannte Flasche am Markt, die Kinder alleine fast nicht aufbekommen, da die Flasche im Styropor-Schutz leider mit dreht.

Und wenn sie dann auf ist, bekommen die Kinder die Flasche nicht wieder richtig dicht zu, so dass der Inhalt im Schulranzen ausläuft, weil für das äußere Trinkflaschenfach ist die Flasche mit Schutz viel zu breit. Weithalsflaschen hingegen sind ideal für die Eltern zum Befüllen und Reinigen. Aber manche Flaschen haben einen Deckel, der zum Trinken komplett abgenommen werden muss, d.h. die Kinder bekleckern sich beim Trinken. Oder die Flaschen haben einen speziellen Trinkaufsatz. Der ist aber oft unhygienisch, da die Trinköffnung frei liegt und schnell verschmutzt, und es gibt unzugängliche Bereiche im Verschluss, die zu Schimmel neigen. Und von Dichtheit bei Kohlensäure brauchen wir da gar nicht erst zu sprechen.

Drittens gibt es noch aktuelle Trinkflaschen mit einer mittelgroßen Trinköffnung, die aber eher die Nachteile von Enghalsflaschen (schwer zu befüllen) und Weithalsflaschen (schwer daraus zu trinken) kombinieren.

Die JuNiki’s Double Neck Trinkflaschen

Und was ist deine spezielle Lösung für das Problem?

Wir brauchten die Kombination der Vorteile von Enghals- und Weithalsflaschen. Der gordische Knoten wurde dadurch zerschnitten, dass wir vom ODER wegmussten, das UND war die Lösung: Weithalsflasche und enge Trinköffnung. Als Ergebnis haben wir eine Trinkflasche international zum Patent angemeldet, die auf einen Weithalsflaschenkörper einen Deckel mit zwei Öffnungen setzt mit herkömmlichen Schraubverschlüssen, ganz ohne unzugängliche Bereiche.

Ohne Deckel lässt sich die Flasche daheim prima befüllen, reinigen und trocknen, durch die angewinkelte kleinere Trinköffnung können die Kinder einfach ohne zu Kleckern trinken, und als Bonbon ist die Flasche in der Schule an Ganztagstagen oder beim Sport ganz bequem durch die größere, ebenfalls angewinkelte Nachfüllöffnung sogar waagerecht unter dem kleinsten Wasserhahn nachfüllbar. Dazu ist die Flasche komplett dicht, auch bei Kohlensäure.
 
Wie lang dauerte die Entwicklung der ersten JuNiki’s Flasche und seit wann ist sie erhältlich?

Der Weg von der patentierfähigen Idee bis zum ersten Exemplar der Serienfertigung dauerte fast ein Jahr. Die technische Machbarkeit musste geklärt, Materialien und Lieferanten bestimmt und Formen produziert werden. Eigentlich wollten wir eine Flasche ganz aus Glas, die ist aber technisch industriell nicht herstellbar, da herkömmliche Flaschen produktionsbedingt eben nur eine Öffnung in der Mitte haben können. Wir mussten also den Deckel separat betrachten und aus PP herstellen lassen. Als Material für den Flaschenkörper haben wir uns das BPA freie hochleistungs-Kunststoff Tritan by Eastman ausgesucht. Das ist sehr leicht, robust und glasklar, also ideal für den Einsatz für Grundschüler.

In vielen Schulen ist zudem der Gebrauch von Glasflaschen verboten. Diese Flaschen sind seit Februar 2018 auf dem Markt, erhältlich über unseren Webshop, bei Amazon sowie bei ausgewählten Fachhändlern für hochwertige Kinderschuhe und Schulranzen. Eastman ist von der Flasche so begeistert, dass sie sogar eine eigene Customer Story über unsere Trinkflasche für Kinder erstellt und uns auf der IHHS International Home + Housewares Show 2018 in Chicago präsentiert haben, verbunden mit Aktionen über Twitter und Facebook.
  
Deine aktuelle Crowdfunding-Kampagne läuft auf KickStarter? Ist die USA dein favorisierter Markt?

Amerika ist Vorreiter bei vakuumisolierten Trinkflaschen, der Markt dort entsprechend groß. Und Weithalsflaschen werden in Amerika, man mag es kaum glauben, in zwei Varianten angeboten: Der Kunde wählt einen Deckel, der zum Trinken komplett abgedreht werden muss und ein bequemes Trinken kaum möglich ist, oder er wählt einen Trinkverschluss, der aber im verschlossenen Zustand nicht mehr dicht ist, und ein Transportieren der Flasche in einer Tasche unmöglich macht. Da kommt unser Deckel gerade recht: Einerseits absolut dicht, andererseits bequem daraus trinkbar und nachfüllbar. Wir testen also den amerikanischen Markt und werden auch, beginnend über Amazon, dort den Einstieg wagen.
 
Das Fundingziel wurde bereits nach einer Stunde erreicht. Was sind die nächsten Schritte?

Ganz klar steht die nächsten Wochen operativ das Einbinden der neuen Trinkflaschenmodelle in Amazon und im eigenen Webshop im Vordergrund, die ja auch noch durch diverses Zubehör wie ebenso selbst entwickelte, leicht um die Flasche knüpfbare Silikonhüllen und hochwertige Wollfilzhüllen ergänzt werden. Ebenso wird der Vertrieb, wiederum beginnend mit Amazon, auf weitere europäische Märkte und die USA ausgedehnt. Mittelfristig steht dann die weitere Marktdurchdringung durch Kooperationen mit führenden branchenspezifischen Einzelhändlern im Internet sowie im klassischen Retail im Vordergrund. Auch sind Kooperationen mit Schulranzenproduzenten denkbar.
 
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Ganz klar: Immer den nächsten Schritt vor Augen haben und den dann auch Gehen. Zweifler gibt es genügend links und rechts vom Wegrand, daher immer den Fokus behalten und vorwärts gehen.

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